Sparsam heizen, aber wie?
Durch gezielte Maßnahmen die Heizkosten senken
Wer wohnt, verbraucht Energie – und den mit Abstand größten Teil verbraucht die Heizung. Angesichts stark gestiegener Gas-, Strom- und Ölpreise werden uns die Kosten dafür in diesem Winter alle belasten: Durch kluges Heizen und gezielte Maßnahmen zum Energiesparen können wir unsere Heizkosten dennoch wirksam senken!
Umgang mit den Heizgeräten
- Vorlauftemperatur (= Heizwassertemperatur) herunterregeln. Zum Einstellen der neuen Temperatur wendet man sich am besten an einen Fachbetrieb.
- Bedienungsanleitung der Heizung nach Einsparmöglichkeiten durchsuchen. Oft lassen sich Eco- und/oder Zeitschalt-Funktionen programmieren, z. B. für nachts – von Hand, mit Funk-Thermostaten oder Thermostaten, die sich über eine App steuern lassen.
- Heizkörper regelmäßig entlüften: Mit einem speziellen Entlüfterschlüssel wird über das Entlüftungsventil die Luft aus dem Heizkörper gelassen. Dabei sollte vorher und hinterher der Druck geprüft und gegebenenfalls Wasser nachgefüllt werden. Mieter:innen sollten sich dafür an Vermieter:innen oder die Hausverwaltung wenden.
- Heizanlage jährlich warten lassen. Nach Ende der Heizperiode wird auf Sommerbetrieb umgestellt.
Die richtige Temperatur
- Räume unterschiedlich heizen. Im Bad darf es etwas wärmer sein und in der Küche kühler, weil dort auch Backofen, Herd, Spülmaschine und Kühlschrank Wärme abgeben. Als angemessene Schlafzimmertemperatur gelten nachts 16 bis 18 Grad.
- Bei einem handelsüblichen Thermostaten entspricht Stufe 2 etwa 16 Grad, Stufe 3 etwa 20 Grad und Stufe 4 etwa 24 Grad. Pro Grad weniger lassen sich etwa 6 Prozent Heizkosten einsparen.
- Achtung: Ungenutzte Zimmer nicht unter 15 Grad auskühlen lassen, damit kein Schimmel entsteht. Das Umweltbundesamt empfiehlt, die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen nachts um höchstens 5 Grad abzusenken. Anderenfalls wird unnötig viel Energie benötigt, um die Räume wieder neu zu erwärmen.
Wärmeverlust verhindern
- Heizungsrohre dämmen, z. B. in Kellerräumen. So geben sie da, wo weniger Wärme benötigt wird, auch weniger ab. Passendes Material gibt's im Baumarkt.
- Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen. Sie sollten möglichst frei stehen, um Wärme gut an den Raum abgeben zu können.
- Isoliermaterial ggf. direkt hinter der Heizung anbringen – das verringert den Wärmeverlust über die Außenwände. Dämmmatten, z. T. selbstklebend, sind z. B. im Baumarkt erhältlich.
- Heizungen regelmäßig (auch innen) entstauben, so heizen sie noch besser.
- Fenster zusätzlich isolieren. Rollläden z. B. sorgen dafür, dass die Raumwärme nachts besser gehalten wird. Selbst zugezogene Vorhänge helfen, wenn sie nicht direkt vor dem laufenden Heizkörper hängen.
- Dichtungen an älteren Türrahmen und Fenstern überprüfen und ggf. mit Dichtprofilen (Baumarkt) ausrüsten.
- Richtig lüften. Stoßlüften ist deutlich effektiver als gekippte Fenster: Am besten Fenster täglich für einige Minuten vollständig öffnen und vorher den Heizregler herunterdrehen.
- Heizlüfter und Infrarotheizungen sparsam einsetzen. Sie sind teuer im Verbrauch und dazu oft nicht besonders effektiv.
- Perlator im Bad einsetzen. Ein Perlator sitzt direkt dort, wo das Wasser aus dem Hahn fließt. Er mischt das Wasser mit Luft und hilft so, Wasser und Energie zu sparen. Wird weniger Warmwasser gebraucht, muss auch weniger mit Strom oder Gas erhitzt werden. Ein Energiesparduschkopf in der Armatur funktioniert ähnlich und begrenzt den Wasserdurchfluss beim Duschen. Beides ist überall dort erhältlich, wo es Badarmaturen oder -zubehör gibt.
Durch kluges Heizen und gezielte Maßnahmen zum Energiesparen können wir unsere Heizkosten wirksam senken.