Fragen und Antworten zu ÖPNV-Einschränkungen am Sande und zu Bus-Shuttle
HANSESTADT LÜNEBURG. – Wegen dringend erforderlicher Tiefbauarbeiten in der Lüneburger Innenstadt kommt es ab Montag, 24. Juni bis voraussichtlich Ende September zu Einschränkungen insbesondere im Busverkehr.
Weil es viele Fragen und Unsicherheiten zu den anstehenden Einschränkungen gab, hat Lüneburgs Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Markus Moßmann ausführlich in der jüngsten Ratssitzung dazu informiert.
Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Wie bleibt die Innenstadt erreichbar?
Die Innenstadt ist während der Baumaßnahme weiterhin mit dem ÖPNV erreichbar. Viele innenstadtnahe Haltestellen bleiben regulär bestehen – darunter das Bürgeramt, das Rathaus und die Neue Sülze. Umgeleitete Linien werden möglichst nah an die Innenstadt herangeführt (Lindenstraße bzw. Clamartpark). Von den verschiedenen Punkten aus ist die Innenstadt fußläufig erreichbar.
Mit dem besonderen Blick auf ältere und mobilitätseingeschränkte Personen hat die Hansestadt einen kostenlosen Shuttle eingerichtet, der zwischen ZOB/Bahnhof und Am Sande mit Kleinfahrzeugen pendelt (s.u.).
Reichen die Kapazitäten beim kostenlosen Shuttle-Service zwischen Bahnhof und Sande aus?
Das von uns beauftragte Taxiunternehmen wird die schnelle und flexible Personenbeförderung zwischen den Haltepunkten am Bahnhof Lüneburg und dem Platz Am Sande gewährleisten. Sollte eine Erhöhung der Fahrzeuganzahl, eine Verlängerung des Zeitraums oder der Einsatzzeiten notwendig sein, wird die Hansestadt Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer nachjustieren.
Der Shuttle mit Kleinfahrzeugen verkehrt zwischen ZOB/Bahnhof und Am Sande vorerst mit zwei Fahrzeugen. Der Shuttle fährt vorerst von Montag bis Samstag zwischen 9 und 18 Uhr und am Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr im 10-Minuten-Takt. Bei Bedarf werden die Fahrzeugkapazitäten sowie die Fahrzeiten ausgeweitet (s.o.).
Warum kann der Platz am Sande vorübergehend nicht befahren werden?
Das Wenden auch kurzer Linienbusse in einem Zuge ist am Sande nach Aussage der KVG nicht möglich, zumindest nicht, ohne den Fuß- und Radverkehr, aber auch sonstige berechtigte Verkehre zu gefährden oder die vorhandene Infrastruktur (Hydranten, Laternen) zu beschädigen bzw. anpassen zu müssen. Das haben auch die städtischen Prüfungen der Schleppkurven und Wendekreise bestätigt.
Der Platz am Sande ist eine Fußgängerzone, entsprechend viele Fußgänger:innen sind hier täglich unterwegs. Damit sind gefährdungsfreie Wendemanöver von großen Fahrzeugen in häufiger Taktung ohne eigens dafür eingerichtete Absperrungen aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar. Seitdem der Platz am Sande eine Fußgängerzone ist, wenden hier keine Linienbusse, der Platz wird von den Linienbussen nur überfahren.
Wie lange dauern die Baumaßnahmen?
Die Baumaßnahmen von Avacon und AGL sind bei der Stadtverwaltung für eine maximale Dauer von drei Monaten angemeldet. Wir gehen davon aus und werden darauf drängen, dass diese Bauzeit eingehalten wird. Die Stadt hat bewusst mehrere Baustellen zusammengelegt, um die Bauzeit und damit die Einschränkungen so kurz wie möglich zu halten. Die Baumaßnahmen werden zum Beginn der Sommerferien starten, da in der Urlaubszeit weniger Berufspendler:innen unterwegs sind und insbesondere auch für den Schülerverkehr die Behinderungen zeitlich eingegrenzt werden können.
Wir stehen im stetigen Austausch mit den jeweiligen Unternehmen (AGL und Avacon), die die Baumaßnahmen umsetzen. Ziel aller Beteiligten ist es, die Tiefbauarbeiten in der Lüneburger Innenstadt so schnell wie möglich abzuschließen. Dafür werden wir uns auch im Verlauf der Arbeiten mit Nachdruck einsetzen.
Bei der Kanal-Sanierung der AGL handelt es sich allerdings um eine umfangreiche Sanierung tief unten im Erdreich – eine solche Maßnahme bringt immer auch Unwägbarkeiten mit sich.
Warum sind die Baumaßnahmen notwendig?
In der Straße Rote Straße (ab Einmündung Kalandstraße/Ritterstraße bis zum Platz Am Sande) werden Stromleitungen und Fernwärmeleitungen der Avacon verlegt. Im Kreuzungsbereich Sülztorstraße/Wallstraße muss ein abgängiger Schmutzwasserkanal der AGL dringend in Stand gesetzt werden. Dieser ist für das Ableiten von Abwasser in großen Teilen der Innenstadt notwendig.
Sowohl die Arbeiten in der Rote Straße als auch die Arbeiten in der Wallstraße/Sülztorstraße sind zeitlich dringend. Die Arbeiten der Avacon stehen im Zusammenhang mit anderen Baumaßnahmen und deren Bauabläufen. Der Kanal in der Wallstraße/Sülztorstraße ist einsturzgefährdet. Bei nicht paralleler und zeitnaher Durchführung der Maßnahmen müsste mit Einschränkungen der Erreichbarkeit der Innenstadt weit über den Zeitraum von drei Monaten hinaus gerechnet werden. Die Notwendigkeit der Kanalbaumaßnahme hat sich erst im Zuge der Planungen zur Roten Straße herausgestellt. Durch den Umstand, dass mit ihr die Wallstraße gesperrt werden muss, hat sie einen zusätzlichen und erheblichen Einfluss auf den ÖPNV. Denn aus diesem Grund können die üblicherweise über die Wallstraße führenden Linien nicht die Ersatzhaltestelle am Clamartpark anfahren.
Wie wurden Politik und Öffentlichkeit eingebunden?
In zum Teil öffentlichen Gremiensitzungen (Mobilitätsauschuss und Rat) hat die Stadt mehrfach über die Baumaßnahmen und das geplante Vorgehen berichtet. Über die konkrete Umsetzung des Shuttle-Angebots konnten wir erst jetzt informieren, da vorab Ausschreibung und Vergabe notwendig waren.
Träger des ÖPNV ist der Landkreis Lüneburg, der im Sinne einer verlässlichen Personenbeförderung genauso wie die Hansestadt Lüneburg grundsätzlich alle Interessen und Nutzergruppen betrachtet. Für den Landkreis sind die geplanten Umleitungen der Buslinien ausreichend, um die Personenbeförderung in die Innenstadt sicherzustellen.
Trotzdem haben wir als Hansestadt auf eigene Initiative ein Zusatzangebot organisiert, um insbesondere mobilitätseingeschränkten Personen auch ein unmittelbares Anfahren des Platzes am Sande zu ermöglichen.
Die Karte zeigt die Umleitungsstrecke der Buslinie 5014 sowie die Haltepunkte des Shuttle-Services.
Grafik: Hansestadt Lüneburg
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