170 Jahre Kanalisation in Lüneburg: Fachtagung zum Thema „Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel“ in der Leuphana
HANSESTADT LÜNEBURG. – „Sinnvolle, nachhaltige Wasserwirtschaft ist eine Grundvoraussetzung für das zukünftige Leben in unseren Städten“, betonte Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch zu Beginn der Fachtagung „Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel“. Diese richtete der Landesverband Nord der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) kürzlich im Libeskind Auditorium der Leuphana Universität aus. Co-Gastgeber war die Abwasser, Grün und Lüneburger Service GmbH (AGL), die 2024 auf bereits 170 Jahre Kanalisation in Lüneburg zurückblicken kann.
„Es braucht nachhaltiges Handeln und Denken in allen Bereichen“, machte Kalisch deutlich und dankte der AGL um Geschäftsführer Lars Strehse für Innovationskraft und den gemeinsamen Weg. Sie appellierte, dass es künftig – weltweit – noch mehr Möglichkeiten brauche, Wasser zu speichern und wiederzuverwenden.
Wasserwirtschaft als „Problemlösungsbranche“
Die Wiederverwendung der Ressource Wasser war dann auch ein Schwerpunktthema der Fachtagung. Professor Dr. Uli Paetzel, Präsident der DWA, sprach zunächst über die Zukunft der Wasserwirtschaft und forderte dabei eine neue Rollendefinition. So solle die Wasserwirtschaft sich selbst als „Problemlösungsbranche im Umweltbereich“ sehen und dies auch kommunizieren. Denn für viele aktuelle und künftige Herausforderungen könnten die Betriebe Ideen und Lösungen entwickeln und umsetzen.
Etwa 180 Gäste aus Verwaltungen, Ingenieurbüros und Betrieben der Wasserwirtschaft waren nach Lüneburg gekommen. Die Themen der Tagung reichten von der Überarbeitung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie über weitergehende Anforderungen an die Abwasserbehandlung bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels mit Blick auf die Wasserwiederverwendung.
Einblicke in die Forschung an der Leuphana
Zu den Vortragenden zählte u. a. auch Professor Dr. Klaus Kümmerer von der Leuphana. Er forscht und lehrt zu nachhaltiger Chemie und stofflichen Ressourcen. Mit seinem kritischen Denkanstoß gab Kümmerer einen Einblick in seinen – auch für die Abwasserbranche wichtigen – Forschungsschwerpunkt. Dabei ging es um den Lebenslauf von chemischen Stoffen – von Rohstoff-Fragen über die Synthese und Nutzung bis zum Verbleib von chemischen Stoffen und Produkten nach ihrer Nutzung. Viele Chemikalien und Wirkstoffe finden sich demnach heute als neuartige Spurenstoffe im Abwasser und somit im Wasserkreislauf wieder.
AGL-Geschäftsführer Lars Strehse zieht ein positives Fazit: „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass die DWA unser Jubiläumsjahr mit einer Fachtagung in Lüneburg gewürdigt hat und viele wirklich interessante, bedeutende Redebeiträge und Vorträge gehalten wurden. Der persönliche Austausch mit Fachkolleginnen und Fachkollegen und Interessierten ist für unsere Arbeit immens wichtig und fruchtbar.“
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und AGL-Geschäftsführer Lars Strehse (rechts) mit den Vertretern der DWA (von links): Ralf Hilmer, Geschäftsführer des Landesverbands Nord, Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel und Dr. Erwin Voß, Vorsitzender des Landesverbands Nord.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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