Aufwändige Reinigung des historischen Krans: Stadt beauftragt Restaurator
HANSESTADT LÜNEBURG. Mit Kreide haben Unbekannte gestern (26.3.) politische Botschaften an den Luna-Brunnen geschrieben, am historischen Kran zeugen noch immer Kleisterreste und Beschädigungen von einer illegalen Beklebe-Aktion und auch auf dem Kopfsteinpflaster in der Innenstadt findet sich noch so manche politische Botschaft, die dort unerlaubterweise mit Farbe aufgetragen wurde und nur schwer entfernt werden kann. Graffiti und andere Schmierereien im öffentlichen Raum sind ein zunehmendes Problem auch in Lüneburg.
„Wir verurteilen diese Form von Vandalismus aufs Schärfste“, stellt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch klar. Dieser Weg des Protestes sei nicht legitim und der Sache nicht dienlich, betont Kalisch, die bereits die Schmierereien rund um den Weltfrauentag öffentlich kritisiert hatte: „Kein Anliegen, auch wenn es noch so richtig und wichtig ist, rechtfertigt diesen Umgang mit unserer Stadt und unseren Denkmälern“, so Kalisch. Auch der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e. V. (ALA) appelliert in einem offenen Brief an die unbekannten Verursachenden und fordert mehr Respekt gegenüber dem kulturellen Erbe Lüneburgs ein.
Der Aufwand und die Kosten für die Beseitigungen sind für die Stadt derweil immens. In einigen Fällen – wie aktuell am Luna-Brunnen – können Gebäudewirtschaft und AGL die Schäden leicht entfernen. Oft jedoch sind die Reinigungen insbesondere von historischer Bausubstanz komplizierter. Die Graffiti-Schmierereien an der historischen Kaimauer am Stint etwa mussten von einer Fachfirma mit einem speziellen Sandstrahl Schicht für Schicht abtragen werden.
Auch die aktuell noch sichtbaren Farbschmierereien in der Innenstadt konnten noch nicht von der AGL beseitigt werden, da eine Entfernung mit speziellen Eisstrahlgeräten notwendig ist. Bei der Reinigung des Krans ist die städtische Gebäudewirtschaft aktuell in Gesprächen mit einem Restaurator. Der dort aufgebrachte Kleister ist nicht wasserlöslich und tief ins Holz eingedrungen. „Aufgrund der besonders schützenswerten Substanz unseres Krans wollen wir hier ganz sichergehen“, erläutert Maja Lucht, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. „Wir werden daher zunächst gemeinsam mit dem Restaurator eine Probefläche reinigen, um zu sehen, welche Auswirkungen das hat.“ Sollte das Holz dabei Farbe verlieren, werde man hier nachbearbeiten, betont Lucht. Ziel sei es, dem Lüneburger Kulturdenkmal seine ursprüngliche Gestalt wiederzugeben.
Alle Vorfälle bringt die Hansestadt zur Anzeige – wo möglich, werden Schadensersatzansprüche geltend gemacht.
Am historischen Kran zeugen noch immer Kleisterreste und Beschädigungen von einer illegalen Beklebe-Aktion.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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