HANSESTADT LÜNEBURG. – Eine jahrzehntelange Freundschaft trotz Entfernung, das funktioniert nur, wenn die Beziehung eine stabile Basis hat. Zwischen Lüneburg und Tartu gibt es eine solche Basis: Die Partnerstädte haben in dieser Woche ihr 30jähriges Bestehen gefeiert. Zu diesem Anlass empfing Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch am Freitag, 25. August 2023, ihren Tartuer Amtskollegen Urmas Klaas und eine Delegation aus der estnischen Partnerstadt: „Genau hier wo wir jetzt stehen, im Fürstensaal unseres Rathauses, haben wir uns vor 30 Jahren dazu entschieden, eine Brücke der Freundschaft zwischen Lüneburg und Tartu zu bauen.“

Neben der bewegten Anfängen, als Lüneburger:innen nach Ende des Kalten Krieges Hilfstransporte nach Tartu schickten, erinnerte Oberbürgermeisterin Kalisch auch an die aktuellen Verbindungen zwischen den beiden Städten: „Als der Angriffskrieg auf die Ukraine begann, da war ich neu im Amt und Urmas Klaas gerade wiedergewählt. Der Krieg war Thema unseres ersten Austausches und der Draht war sofort da. Das funktionierte auch deshalb so gut, weil unsere städtische Freundschaft eine so stabile Basis hat.“ Dem schloss sich Tartus Oberbürgermeister Klaas an: „Lassen Sie uns unsere Freundschaft, guten Beziehungen und die Zusammenarbeit pflegen. Diese sind wertvoller als Gold.“

Auf dem Programm der Besucher:innen aus Estland stehen neben einer Stadtführung durch die Lüneburger Altstadt auch der Besuch des Ostpreußischen Landesmuseums sowie des Brömeshauses. Im kommenden Jahr steht außerdem ein besonderes Ereignis an: Tartu wird Europäische Kulturhauptstadt 2024 . Kalisch und Klaas freuen sich auf den Austausch zu ersten Ideen, wie das Thema Kulturhauptstadt auch in Lüneburg aufgegriffen werden kann: „Gerade bei wichtigen aktuellen Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit können wir einiges aus Tartu mitnehmen“, so die Oberbürgermeisterin.

Anlässlich dessen organisiert die Deutsch-Estnische-Gesellschaft wieder eine Reise in Lüneburgs Partnerstadt: „Dass Tartu Europäische Kulturhauptstadt wird, macht mir große Freude und mich auch bisschen stolz. Ich würde mich freuen, wenn viele Lüneburger:innen dies zum Anlass nehmen, unsere Partnerstadt im Nordosten zu besuchen“ so Heiko Frese, Vorsitzender der Deutsch-Estnischen Gesellschaft.