Dahlenburger Landstraße: Hansestadt plant in Absprache mit Rettungsdiensten den Umbau unter Vollsperrung
HANSESTADT LÜNEBURG. – Soviel steht schon länger fest – in den nächsten Jahren kommen viele Baustellen auf Lüneburg zu, insbesondere auf den östlichen Teil der Hansestadt. Auf der Agenda ganz oben steht die verkehrliche Erschließung des Lucia-Geländes an der Dahlenburger Landstraße – samt dringend notwendiger Sanierung des maroden Kanalsystems unter der Straße durch die AGL. Hinzu kommen der Brückenneubau an der Bleckeder Landstraße durch die Deutsche Bahn sowie perspektivisch auch der Bau der Autobahn 39.
Stadt plant abschnittsweise Vollsperrung statt halbseitige Verkehrsführung
„Diese Großbaumaßnahmen werden natürlich erhebliche verkehrliche Einschränkungen mit sich bringen. Leider erfolgt die Brückenerneuerung der Bahn erst jetzt, erstmalig war sie schon für 2015 angekündigt. Diese verschiedenen Baumaßnahmen verkehrsplanerisch zu begleiten und möglichst gute Umleitungskonzepte zu finden, ist eine Herausforderung“, machte Verkehrsdezernent Markus Moßmann jetzt in einer außerordentlichen Sitzung des Mobilitätsausschusses deutlich.
Dort präsentierte die Verwaltung ihre Vorzugsvariante für die Verkehrsführung im östlichen Stadtgebiet und den Ablauf der Baustelle in der Dahlenburger Landstraße ab Sommer 2025. Demnach soll die Dahlenburger Landstraße abschnittsweise voll gesperrt werden. So kann die gesamte Baumaßnahme in zwei Jahren abgeschlossen werden.
Die Alternative, die Bautätigkeiten unter einer halbseitigen Verkehrsführung umzusetzen, wäre mit vier Jahren doppelt so lang und dazu deutlich teurer.
Rettungswege und Erreichbarkeit der Innenstadt im Blick
„Wir haben uns die Entscheidung alles andere als leichtgemacht“, betont Moßmann. Gemeinsam mit einem Ingenieurbüro hat die Stadtverwaltung alle Faktoren miteinander abgewogen, darunter insbesondere die zentralen Themen Rettungswege für Einsatzfahrzeuge, Umleitungsverkehre im Stadtgebiet, Strecken für den ÖPNV und die Erreichbarkeit der Innenstadt.
Hinzu kommen auch zeitliche Abhängigkeiten zu anderen Baumaßnahmen – wie dem geplanten Wohnungs- und Gewerbebau auf dem ehemaligen Lucia-Gelände. „Unser Ziel ist es, die Beeinträchtigungen – relativ gesehen – möglichst gering zu halten“, betont Lüneburgs Verkehrsdezernent. „Dies gelingt - bei Abwägung aller Interessen – mit Blick auf die Dauer der Beeinträchtigungen nur unter Vollsperrung der jeweils betroffenen Straßenabschnitte.“
Für diese Variante hatten sich auch Vertreter der Lüneburger Blaulichtfamilie deutlich ausgesprochen, sie betonten im Ausschuss, dass die Hilfsfristen durch die Vollsperrung nicht gefährdet seien. Markus Moßmann: „Selbst wenn im Sommer der Brückenbau an der Bleckeder Landstraße starten sollte, ist gesichert, dass zu jeder Zeit zwei Verkehrsachsen aus dem Osten der Stadt in die Innenstadt in beiden Fahrtrichtungen frei bleiben: die Strecke Bleckeder Landstraße – Pulverweg – Dahlenburger Landstraße sowie die Strecke Theodor-Heuss-Straße – Konrad-Adenauer-Straße – Friedrich-Ebert-Brücke.“
Der aktuelle Stand an der Dahlenburger Landstraße
Grundlage dafür, dass diese Strecken zur Verfügung stehen, ist der Abschluss des aktuellen ersten Bauabschnitts an der Dahlenburger Landstraße. Hier saniert die AGL marode Leitungen, die Hansestadt baut parallel den Knotenpunkt am Pulverweg um und beseitigt damit eine Unfallhäufungsstelle. Die Fertigstellung ist für Ende Mai geplant.
Direkt anschließen soll sich dann der zweite und deutlich umfangreichere Bauabschnitt zwischen Am Schwalbenberg bis zum Ziegelkamp. Die konkreten Baupläne stellte in der Ausschusssitzung Alexander Matz vor, Fachbereichsleiter Tiefbau und Grün bei der Hansestadt. Demnach wird die Vollsperrung abschnittsweise von Westen nach Osten wandern. „Die dafür notwendigen Umleitungskonzepte sind ausgearbeitet, die Auswirkungen auf beispielsweise den Busverkehr werden deutlich geringer ausfallen als aktuell“, betont Matz.
Bahn plant im kommenden Jahr Schienenersatzverkehr in Richtung Süden
Eine zusätzliche Belastung der Verkehrssituation ist allerdings in 2026 zu erwarten, wenn die Bahn ihre angekündigte Qualitätsoffensive umsetzen wird. Für 10 Wochen wird es dann einen Schienenersatzverkehr in Richtung Süden (Uelzen) geben. „Nach Aussagen der DB werden wir regulären Schienenpersonennahverkehr nach Hamburg haben“, betont Moßmann.
Um alle Lüneburger:innen bestmöglich über die anstehenden Baumaßnahmen und damit verbundene Einschränkungen auf dem Laufenden zu halten, hat die Hansestadt zusätzlich zu den bestehenden Informationskanälen einen WhatsApp-Baustellen-Kanal eingerichtet.
Darüber hinaus wird die Hansestadt vor dem Start der Baumaßnahme gemeinsam mit dem Landkreis und der KVG eine Bürgerinformationsveranstaltung anbieten und zu den Details der Baumaßnahme berichten. Zielgruppe sind insbesondere die Bewohnenden des östlichen Stadtgebietes.

Ingenieurin Tanja Berg aus dem Bereich Tiefbau und Rafael Künstler, Bereichsleiter Kanalbau bei der AGL, leiten gemeinsam die aktuellen sowie die ab Sommer anstehenden Bauarbeiten an der Dahlenburger Landstraße.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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