Hansestadt erhöht Druck auf Vonovia-Konzern aufgrund von Schäden am Mauerwerk in Kaltenmoor
HANSESTADT LÜNEBURG. – Die Stadtverwaltung erhöht den Druck gegenüber der Vonovia, dringend notwendige Sanierungen in ihren Lüneburger Wohnungsbeständen voranzutreiben. Aktueller Anlass sind herunterfallende Mauerteile in einem Wohnblock in der Theodor-Heuss-Straße.
Die städtischen Baukontrolleure beobachteten die schadhafte Stelle im Verblendmauerwerk des Hochhauses bereits seit längerem, bei der jüngsten Begehung wurde nun akuter Handlungsbedarf festgestellt.
„Das schadhafte Verblendmauerwerk muss dringend gesichert werden. Ausreden von der Vonovia werden wir nicht akzeptieren“, erklärt Stadtbaurätin Heike Gundermann, die sich gestern gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden selbst einen Eindruck vor Ort machte.
Stadt hat Sicherungsmaßnahmen angeordnet
Die Bauaufsicht ordnete sofort alle erforderlichen Sicherungsmaßnahmen an, unter anderem das Aufstellen eines Zaunes und den Bau eines Schutzgerüstes.
„Wir haben außerdem angeordnet, dass an den geschädigten Bauteilen Material entnommen und im Labor untersucht wird“, erläutert Gundermann. Es müsse untersucht werden, inwieweit die Schäden schon ins Bauteilinnere vorgedrungen sind. Auf Grundlage der Ergebnisse müsse Vonovia dringend ein Konzept zur Sanierung erstellen.
Stadtbaurätin Gundermann betont: „Jede einzelne der von uns angeordneten Maßnahmen haben wir mit Fristen und Zwangsgeldern unterlegt.“
Auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch verspricht: „Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausschöpfen, um den Druck auf Vonovia weiter zu erhöhen.“
Zur Vorgeschichte
Seit vielen Jahren klagen Mieter:innen regelmäßig über Missstände in den Wohnkomplexen der Vonovia. Der private Wohnungskonzern hat innerhalb des Stadtgebiets knapp 1000 Wohnungen, der Großteil davon befindet sich im Stadtteil Kaltenmoor.
Bereits vor der politischen Diskussion hatte Lüneburgs Oberbürgermeisterin die Initiative ergriffen und 2023 für die Stadt erstmals Gespräche über einen möglichen Kauf der Immobilien mit der Vonovia aufgenommen. Nach langen Verhandlungen und Gesprächen auch mit anderen Kommunen hatte die Verwaltung zuletzt aber doch von einem Kauf der sanierungsbedürftigen Wohnbestände abraten müssen, da weder der Kauf noch die dringend notwendige Sanierung wirtschaftlich für die Stadt umsetzbar ist.
Der Rat folgte dieser Empfehlung in seiner jüngsten Sitzung und lehnte den Erwerb von Vonovia-Wohnungen ab.
Stattdessen beauftragte der Rat die Stadtverwaltung, Mieter:innen insbesondere durch Beratungsangebote noch besser dabei zu unterstützen, ihre Rechte durchzusetzen. Darüber hinaus nutzt die Hansestadt alle Möglichkeiten, um das private Wohnungsunternehmen zu den notwendigen Sanierungen zu verpflichten.
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Foto: Hansestadt Lüneburg
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