Legal sprayen in Lüneburg – Stadt stellt neu gegründetem Verein weitere Unterführungen für Graffiti-Kunst zur Verfügung
HANSESTADT LÜNEBURG. - Claas Hoffmann und Björn Lindner sind schon lange Teil der Lüneburger Sprayer-Szene. Die beiden wissen: Lüneburg ist hier besonders. „Die Graffiti-Tradition reicht in die 80er Jahre zurück“, sagt Lindner. Dementsprechend offen und vertraut seien viele Lüneburger:innen mit der Kunst aus der Dose. “Wir haben eine relativ große Szene und viele Flächen – da sind wir in Lüneburg privilegiert“, betont Hoffmann.
Dazu trägt auch die Hansestadt Lüneburg bei, die zum einen Flächen für legales Sprayen zur Verfügung stellt und zum anderen die Graffiti-Kunst auch als Gestaltungselement im öffentlichen Raum nutzt. Auch mit dem jetzt frisch gegründeten Graffiti-Verein „each one teach two“ will die Hansestadt eng zusammenarbeiten.
Förderung der urbanen Kunst
Lindner und Hoffmann erklären zur Vereinsgründung: „Wir wollen so die HipHop Kultur und urbane Kunst in Lüneburg weiter fördern.“ Dazu zählt es auch, Ansprechpartner zu sein für die Szene, Fördergelder zu generieren und gemeinsame Aktionen zu planen und zu koordinieren – wie aktuell bei der Gestaltung der Schlieffenhalle im Hanseviertel. Die Halle gehört der Sparkassen Hanse Immobilien und dient der Stadt als Reserve-Unterkunft für die Unterbringung geflüchteter Menschen.
Hall of fame am Lösegraben
Der Verein wird außerdem künftig die Flächen betreuen, die die Hansestadt zum legalen Sprayen freigibt. Bisher waren das eine Unterführung an der Lüner Straße sowie zwei Unterführungen an der Willy-Brandt-Straße. Neu hinzugekommen sind jetzt zwei Unterführungen am Lösegraben. Diese sollen, ebenso wie die anderen Wände nicht als Übungsflächen, sondern als sogenannte Hall of Fame genutzt werden. Damit gemeint sind in der Graffiti-Szene Flächen, an denen erfahrene Künstlerinnen und Künstler hochwertige Graffiti malen.
Übungsflächen gibt es derweil in Kaltenmoor an der Skatehalle oder an den Containern am Skatepark Sülzwiesen. Auch für diese Flächen steht der Verein als Ansprechpartner zur Verfügung.
Noch mehr Platz für Graffiti-Kunst
Gemeinsam mit dem Verein wird die Stadt auch künftig prüfen, welche Flächen im Stadtgebiet für Graffiti-Kunst genutzt werden dürfen. „Wir bevorzugen hierfür Bereiche, in denen wir oft illegale Graffiti und Schmierereien haben. Wir beobachten, dass dort durch die Betreuung der Flächen tolle Kunstwerke entstehen, die die Bereiche aufwerten“, erklärt Uta Hesebeck, Fachbereichsleiterin Tiefbau und Grün.
Zu erreichen ist der Verein per E-Mail unter mailto:eachoneteachtwo@posteo.com oder via Instagram auf dem Account: https://www.instagram.com/each_one_teach_two
Claas Hoffmann und Björn Lindner vom neu gegründeten Graffiti-Verein „each one teach two“ betreuen künftig die Flächen, die die Hansestadt zum legalen Sprayen freigibt.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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