Lüneburg bekommt dauerhaft einen Bürger:innenrat – Beteiligungsformat wird einmal pro Jahr stattfinden
HANSESTADT LÜNEBURG. – Eine Gruppe zufällig ausgewählter Menschen erarbeitet zu einem festgelegten Thema Ideen und Lösungsvorschläge und gestaltet so maßgeblich die Entwicklung der Stadt mit. Das ist der Grundgedanke von Bürger:innenräten. In Lüneburg hat es dieses Jahr einen solchen erstmals gegeben – das Thema: die künftige Nutzung des Glockenhauses.
Nach dem erfolgreichen Testlauf und einer entsprechenden Evaluierung hat der Rat jetzt auf Vorschlag der interfraktionellen Arbeitsgruppe Bürger:innenrat beschlossen, das Beteiligungsformat fest in Lüneburg zu etablieren. Geplant ist, den Bürger:innenrat einmal pro Jahr einzuberufen. Die Lüneburger:innen schlagen dafür selbst Themen vor. Diese werden von der Arbeitsgruppe Bürger:innenrat gesichtet, bewertet und ausgewählt. Die endgültige Entscheidung, wozu der Bürger:innenrat tagt, trifft der Rat.
Rückmeldequote war überdurchschnittlich hoch
Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch freut sich über das positive Votum und die Unterstützung aus der Politik. „Nicht jeder Mensch kann oder möchte sich parteipolitisch engagieren. Die meisten Menschen wollen aber mitreden, mitgestalten und mitentscheiden. Das hat auch der Testlauf bestätigt“, betont Kalisch. Die Rückmeldequote beim Testlauf lag deutlich über dem statistischen Durchschnitt bei Einladungen anderer Kommunen.
Auch die Rückmeldungen der Teilnehmenden nach dem Bürger:innenrat waren durchweg positiv. „Die Ergebnisse haben uns gezeigt, wie engagiert und vielfältig unsere Stadtgesellschaft ist. Dieses Potenzial werden wir jetzt mit den Bürger:innenräten weiter nutzen“, so Kalisch.
Nächster Bürger:innenrat tagt voraussichtlich ab Sommer 2025
Eva Kern, die bei der Hansestadt für die Bürger:innenbeteiligung zuständig ist und auch das Thema Bürger:innenräte koordiniert, skizziert den weiteren Zeit- und Fahrplan: „Wir werden jetzt die Richtlinie zur Durchführung der Bürger:innenräte bis Ende des Jahres erarbeiten. Themenvorschläge für den nächsten Bürger:innenrat können dann im ersten Quartal 2025 gesammelt werden.“
Nachdem der Rat anschließend ein Thema ausgewählt hat, kann der nächste Bürger:innenrat voraussichtlich im Sommer 2025 zusammenkommen.
Angeschrieben und eingeladen werden dann 600 zufällig ausgewählte Lüneburger:innen. Aus allen Zusagen werden 30 Teilnehmende anhand von Kriterien wie PLZ-Gebiet, Geschlecht, Alter, Bildungshintergrund, Migrationsgeschichte und Kinder im Haushalt lebend ausgewählt, um eine möglcihst repräsentative Gruppe zusammenzustellen.
Bürgergutachten zum Glockenhaus liegt vor
Die vom ersten Bürger:innenrat erarbeiteten Empfehlungen zum Thema „Nutzungskonzept Glockenhaus“ wurden, in Form eines Bürgergutachtens, dem Rat der Hansestadt im Mai übergeben.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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