Lüneburg lässt sie nicht los: Hansestadt ehrt Künstler Eike Kuhse und Schriftsteller Martin Lechner mit Dr.- Hedwig-Meyn-Preis
HANSESTADT LÜNEBURG. – Kulturschaffenden eine Bühne bieten, die sonst eher im Stillen arbeiten: Dafür steht der Dr.-Hedwig-Meyn-Preis der Hansestadt Lüneburg. In diesem Jahr standen gleich zwei Künstler bei der Preisvergabe am Mittwoch, 6. November 2024, im Lüneburger Rathaus im Rampenlicht: Der Künstler Eike Kuhse und der Schriftsteller Martin Lechner.
Und zwar zu Recht, betonte Bürgermeisterin Christel John, die den Kulturpreis der Hansestadt Lüneburg überreichte und auch im Namen von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch gratulierte: „Ich danke dem Kuratorium des Dr.-Hedwig-Meyn-Preises für die gelungene Auswahl der Preisträger. Das zeigt, was für großartige Kulturschaffende wir in Lüneburg haben!“
Auch wenn ihre Kunstform verschiedenen ist, eines haben die beiden Preisträger gemein: Sie sind in Lüneburg aufgewachsen und die Stadt lässt sie nicht los. Eike Kuhse ist nach dem Studium an der Kunsthochschule Saarbrücken zurückgekehrt „um zu sehen, was die Stadt Lüneburg so mit mir macht.“ In zwei Romanen von Martin Lechner, „Kleine Kassa“ und „Der Irrweg“, spielt Lüneburg, versteckt als „Linderstedt“ eine heimliche Hauptrolle.
Martin Lechner: Linderstedt und Lüneburg
Kerstin Fischer vom Literaturbüro Lüneburg e. V. hielt die Laudatio auf Lechner. Sein Debütroman „Kleine Kassa“ wurde überregional hoch gelobt von der Literaturkritik, 2014 stand es auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Im kommenden Jahr soll ein weiterer „Linderstedt“-Roman des Autors erscheinen.
Martin Lechner dankte den Kuratoriumsmitgliedern für die Auszeichnung: „In der letzten Zeit wurden einige große Literaturpreise verliehen – trotzdem könnte für mich kein Preis schöner sein als der Dr.-Hedwig-Meyn-Preis. Erstens, weil es der erste Preis ist, den ich bekomme. Zweitens, weil er aus der Stadt ist, in der ich aufgewachsen bin. Und drittens, weil meine Romane in Lüneburg spielen – aber gleichzeitig auch nicht.“
Lechner las für die Gäste eine Passage aus „Kleine Kassa“, in der welcher der Romanheld versucht an der Linderstedter Rathausfassade hochzuklettern – für die Lesenden mit Lüneburger Blick ist das städtische Rathaus eindeutig wiedererkennbar.
Eike Kuhse: Kunst am Puls der Gesellschaft
Die Laudatio auf Eike Kuhse hielt die Lüneburger Künstlerin Silvia Johannsen. Kuhses Kunst ist nah am Puls der Gesellschaft: Soziale Gerechtigkeit, Heimat und Naturverbundenheit sind einige seiner Themen. Dabei ist seine Kunst innovativ und interdisziplinär: Er wird kreativ in der Malerei, Grafik oder Installation. Seine Arbeiten sind inspiriert von Kindheitserinnerungen und eigenem Erleben, auch in Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Themen aus der LGBTQ+ Community.
Oft dienen neben anderen Alltagsgegenständen auch Häuser als Motive für seine Kunstwerke, um Fragen der Zugehörigkeit und Identität aufzuwerfen. Für den Künstler Kuhse ist wichtig: „Man muss nicht studiert haben um meine Bilder zu verstehen. Sie wirken ganz direkt.“
Hintergrund: Der Dr.-Hedwig-Meyn-Preis
Die Auszeichnung ist in diesem Jahr mit einem Preisgeld von jeweils 5.000 Euro dotiert und wird seit 2002 verliehen. Dr. Hedwig Meyn war langjährige Sozialdezernentin der Hansestadt. In ihrem Testament bestimmte sie, dass mit ihrem Vermächtnis Kunstschaffende aus dem Lüneburger Raum ein Preisgeld erhalten, die aus ihrer Sicht bisher zu wenig geehrt wurden: Aus den Sparten Malerei, Grafik, Bildhauerei, Architektur, Dichtkunst oder Literatur.
Der Dr.-Hedwig.-Meyn-Preis wird seit 2019 durch den Kunstpreis für Musik und Theater der Hansestadt Lüneburg ergänzt. Die Preise werden im Wechsel vergeben.
Kerstin Fischer vom Literaturbüro Lüneburg e. V., Preisträger Martin Lechner, Bürgermeisterin Christel John, Preisträger Eike Kuhse und Laudatorin Silvia Johannsen bei der Preisübergabe des Dr.-Hedwig-Meyn-Preises im Lüneburger Rathaus
Foto: Hansestadt Lüneburg
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