Pilotprojekt für Lüneburg: Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße soll zu einer „Schulstraße“ werden – Anwohnende werden frühzeitig einbezogen
HANSESTADT LÜNEBURG. – Schon zum kommenden Schuljahr 2025/2026 soll die Lüneburger Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße im Bereich der Grundschule Im Roten Felde zur sogenannten „Schulstraße“ werden. Von diesem Pilotprojekt berichtete Bastian Hagmaier, Bereichsleiter Mobilität bei der Hansestadt, am Mittwoch im Mobilitätsausschuss.
Im Rahmen des bundesweiten Forschungsprojekts „Schulstraßen: Umsetzung und Evaluation“ der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat die Stadtverwaltung in einem ersten Schritt alle Grundschulstandorte in Lüneburg hinsichtlich ihrer Eignung analysiert.
Schulstraßen werden temporär – etwa vor Schulbeginn oder nach Schulschluss – für den motorisierten Verkehr gesperrt, um den Bereich der Straßen unmittelbar vor Schulen sicherer zu machen. Schulen an Hauptverkehrsstraßen oder in Fußgängerzonen scheiden in der Regel aus.
Gute Gründe für die Auswahl
Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wurde aufgrund mehrerer Faktoren ausgewählt: „Es gibt dort eine angemessene Anzahl an Schüler:innen, gleichzeitig führt der Bring- und Holverkehr regelmäßig zu unübersichtlichen und konfliktträchtigen Situationen“, erläutert Hagmaier. Zudem liegt der Standort abseits großer Gewerbegebiete, sodass Lieferverkehre nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Besonders hervorzuheben ist: „Die Straße wird auch von einer Buslinie befahren – das stellt im Forschungszusammenhang einen interessanten Sonderfall dar. Der Linienbusverkehr und natürlich der Schulbusverkehr werden auch während der Sperrzeiten weiterhin durchfahren dürfen“, so Hagmaier.
Die temporären Sperrzeiten und die konkrete Streckenführung der Schulstraße werden derzeit durch ein begleitendes Planungsbüro auf Basis umfangreicher Vor-Ort-Erhebungen vorbereitet. Gleichzeitig stimmen sich die Bereiche Mobilität, Schule, Ordnung und Verkehr der Hansestadt sowie Polizei und Schulleitung ab, welcher Streckenabschnitt der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zu welchen Uhrzeiten jeweils gesperrt werden soll.
Die Anwohnenden werden vor der Umsetzung frühzeitig von der Stadtverwaltung in die weiteren Schritte einbezogen.
Auswertung voraussichtlich im Sommer 2026
Auch Eltern der Schulkinder sollen über die Grundschule aktiv einbezogen werden. „Ziel ist ein breit akzeptiertes Pilotprojekt, das die Verkehrssicherheit erhöht, ‚Elterntaxis‘ reduziert und Bewegungsräume für Kinder zurückgewinnt“, sagt Hagmaier.
Die Umsetzung ist zum Schuljahresbeginn 2025/2026 vorgesehen. Eine Auswertung der Maßnahmen ist für den Sommer 2026 geplant.
„Das Projekt Schulstraße ergänzt unsere allgemeinen Maßnahmen zur Schulwegsicherheit, ersetzt diese jedoch nicht“, stellt Bastian Hagmaier klar. „Ampeloptimierungen, Fußgängerüberwege und Schulwegpläne bleiben weiterhin wichtige Bausteine eines sicheren Schulumfeldes.“

Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße im Lüneburger Stadtteil Rotes Feld eignet sich rund um die Grundschule besonders gut für das Pilotprojekt „Schulstraße“.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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