Rat stimmt für Umbenennung: Hindenburgstraße heißt jetzt Gartenstraße
HANSESTADT LÜNEBURG. – Die Hindenburgstraße ist umbenannt. Sie heißt ab sofort Gartenstraße und bekommt damit ihren alten Namen zurück. Das hat der Rat der Hansestadt Lüneburg in seiner jüngsten Sitzung mit namentlicher Abstimmung mehrheitlich beschlossen. Für den Beschluss, die Straße in Gartenstraße umzubenennen, gab es am Ende nur zwei Gegenstimmen.
Anwohnende und Gewerbetreibende erhalten eine Aufwandsentschädigung
Was das für Anwohnende und Gewerbetreibende in der Straße bedeutet und was für sie jetzt zu veranlassen ist, dazu wird die Hansestadt zeitnah alle Betroffenen mit einem Schreiben umfassend informieren.
Allen Anwohnenden und anliegenden Gewerbetreibenden steht außerdem eine Entschädigung gemäß der städtischen Richtlinie zu. Entsprechende Anträge wird die Hansestadt zur Verfügung stellen.
Rein formal ist die Straße mit dem Beschluss aus der Politik umbenannt – wann die neue Beschilderung aufgestellt wird, hängt unter anderem von den Lieferzeiten der Schilder ab sowie von den Mitteilungen über die Straßenumbenennung, die die Hansestadt vor dem Aufstellen der Schilder an Anliegende sowie Ämter, Versorger und Institutionen in Lüneburg gibt (z. B. Polizei, Rettungsdienste u. a.).
Umbenennung war lange diskutiert worden
Dem Beschluss vorausgegangen war eine langjährige politische und gesellschaftliche Debatte – zuletzt auf Grundlage eines Antrags von SPD, Grünen und der Gruppe Die Partei/Die Linke. Der Kulturausschuss der Stadt befasste sich mehrfach mit dem Thema, die Politik beauftragte die Verwaltung unter anderem, Anwohnende und Gewerbetreibende in der Straße zu befragen, ob sie eine Umbenennung befürworten und welchen Straßennamen sie bevorzugen. Auf dem Fragebogen standen drei Namensvorschläge aus der Politik zur Auswahl. Diese lauteten Gartenstraße, Sonja-Barthel-Straße und Geschwister-Reiminius-Straße.
Die Ergebnisse der Befragung hatte die Verwaltung im jüngsten Kultur- und Partnerschaftsausschuss präsentiert. Demnach nahmen von 802 angeschriebenen Personen 338 Menschen an der Befragung teil – das sind 42 Prozent. Von ihnen sprach sich eine Mehrheit von 58,57 Prozent gegen eine Umbenennung der Hindenburgstraße aus. 33,33 Prozent stimmten für eine Umbenennung. 8,33 Prozent der Fragebögen waren aufgrund von Fehlern ungültig.
Bei der Frage, welchen Namen die Hindenburgstraße im Falle einer Umbenennung tragen soll, sprach sich eine deutliche Mehrheit für den Namen Gartenstraße aus (61 Prozent).
Eine Empfehlung gab der Kulturausschuss daraufhin nicht ab. Bei der Abstimmung im Rat sprachen sich jetzt die Ratsmitglieder mehrheitlich trotz des Ergebnisses der Umfrage für eine Umbenennung der Straße in Gartenstraße aus.
Zum Hintergrund
Die Hindenburgstraße in Lüneburg hat eine bewegte Namensgeschichte. Die frühere Gartenstraße wurde 1933 zur Hindenburgstraße, auf alliierte Weisung dann 1947 wieder zur Gartenstraße und seit 1952 heißt sie erneut Hindenburgstraße.
Paul von Hindenburg war außerdem Ehrenbürger der Hansestadt Lüneburg (1918). Die Ehrenbürgerschaft erlischt jeweils mit dem Tod des oder der Geehrten. Dennoch ist eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft posthum möglich – einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Fraktion jetzt für die nächste Ratssitzung gestellt.

Foto: Hansestadt Lüneburg
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