Sanierung des Gradierwerks: Mit neuem Reisig zurück zum gewohnten Bild
HANSESTADT LÜNEBURG. – Mit dem Gradierwerk kehrt ein Wahrzeichen im Lüneburger Kurpark Schritt für Schritt zum beliebten und gewohnten Anblick zurück: Seit Dienstag wird dort das neue Schwarzdornreisig eingebaut. „Das Gradierwerk mit seiner gesunden ‚Meeresbrise‘ gehört einfach zur Salzstadt Lüneburg. Darum bin ich froh, dass die Arbeiten im Kurpark vorangehen“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.
Seit September 2024 wird das Lüneburger Gradierwerk in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert. Mehr als 20 Jahre nach seinem Einbau war das Reisig abgesackt und in Teilen marode. Üblicherweise hält Schwarzdornreisig nur 15 bis 18 Jahre. Auch die Standfestigkeit des Gradierwerks war nicht mehr gegeben, weil sich die Gründung als unzureichend herausstellte. Das Holztragwerk sowie Holzverbindungen waren nicht mehr intakt.
Frisches Schwarzdornreisig nur im Winter verfügbar
Inzwischen sind 50 Schraubpfähle über die gesamte Länge des Gradierwerks eingesetzt worden. Seit Herbst laufen die Holzarbeiten am Gerüst. Die Rieseltische, in denen die Sole aufgefangen wird, sind bereits hergestellt.
Dass die Arbeiten jetzt so weit fortgeschritten sind, dass frisches Reisig eingebaut werden kann, ist gutes Timing, freut sich Dirk Günther, Geschäftsführer der Kurzentrum Lüneburg Kurmittel GmbH: „Nur von November bis März kann der Schwarzdorn geschlagen werden und er muss dann möglichst zeitnah verbaut werden. Im Laufe der nächsten Woche werden die Reisig-Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.“
Anschließend werden die Holzarbeiten am Gerüst des Gradierwerks unter anderem mit der Herstellung des Treppenturms sowie des Dachs fortgesetzt.
Neues Dach schützt vor Schäden und bietet Platz für eine PV-Anlage
Bislang war das Gradierwerk gegen Regenwasser und Laub nicht geschützt. Das hat sich negativ auf die Lebensdauer des Kurpark-Wahrzeichens ausgewirkt. Daher hat die Denkmalpflege der Hansestadt Lüneburg die Veränderung des Bauwerks durch ein ergänzendes Dach von Beginn an befürwortet und positiv begleitet.
Das Dach soll später nicht nur als Schutz für das Gradierwerk, sondern auch als Fläche für eine Photovoltaikanlage dienen. „Das gesamte Projekt ist eine wegweisende Bereicherung für die Kurmittel GmbH und den Standort Lüneburg“, betont Claudia Kalisch.

Das Gradierwerk im Lüneburger Kurpark wird aktuell mit neuem Reisig bestückt.
Foto: Hansestadt Lüneburg
Zum Hintergrund
Ein Gradierwerk ist Teil einer Saline. Dadurch, dass die Sole über die Reisigwände rieselt, kann die Konzentration des Salzgehalts erhöht und die Qualität des daraus gewonnenen Salzes verbessert werden.
Das Gradierwerk, das 1907 im Lüneburger Kurpark erbaut wurde, war damals bundesweit das einzige seiner Art, welches durch die salzhaltige Luft im direkten Umfeld allein der Gesunderhaltung der Bevölkerung diente. Jetzt ist es Teil eines klimaneutralen Energiekonzepts.
Die städtische Tochtergesellschaft Kurzentrum Lüneburg Kurmittel GmbH als Eigentümerin des historischen Gradierwerks hat zusammen mit der Avacon Natur GmbH eine neue Gesellschaft¸ die SALVA Lüneburg GmbH, gegründet. Sie dient dazu, das moderne Energiekonzept umzusetzen.
Teil des Konzeptes ist auch die Sanierung des Gradierwerkes. Ziel ist, auf der neu zu schaffenden Dachfläche auf dem Gradierwerk eine PV-Anlage zu installieren.
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