„Tolle Experimente und mehr“ – Zukunftsstadt 2030+ lebt nach Abschlusskonferenz weiter
HANSESTADT LÜNEBURG. – Wie kann die Zukunft in Lüneburg aussehen? Wie kann Lüneburg den großen Herausforderungen konkret vor Ort begegnen? Welche Beiträge können Zivilgesellschaft, Leuphana Universität und Stadtverwaltung dafür einbringen? Die Idee von einem großen, experimentellen Austausch angelehnt an die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ist 2015 gestartet – nun bewegt sie sich auf die Ziellinie zu. Vorige Woche (2./3. März 2023) fand an der Universität schon einmal die Abschlusskonferenz zum Projekt Zukunftsstadt 2030+ statt, auf der sich die Beteiligten austauschten. Im kommenden halben Jahr läuft die Zukunftsstadt als Förderprojekt aus. Die Ideen und einzelne Projekte leben weiter.
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch folgte gern der Einladung in die Leuphana: „Leider laufen die Fördermittel nun bald aus. Es waren tolle Experimente dabei, und wir haben erleben können, wie einzelne Experimente sich bewährt haben.“ Auch Corinna Krome vom mosaique, Haus der Kulturen, betonte, „der Dreiklang“ aus Uni, Stadt und Zivilgesellschaft sei etwas Besonderes. Moderiert von Prof. Dr. Daniel Lang, wissenschaftlicher Leiter der Zukunftsstadt, tauschten sich Kalisch und Krome im gut besuchten Audimax mit Transformationsexpertin Prof. Maja Göpel, und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind aus Wuppertal aus. Die Münchener Architektin Reem Almannai lenkte mit einem Impulsvortrag zu Beginn der Diskussion den Blick auf das Thema Wohnen. Sie stellte unter dem Stichwort Nukleus-Wohnen Ideen für platzsparende Wohngebäude vor, in denen Bewohner:innen kleinere Einheiten quasi dazu buchen können, um so den Wohnraum über verschiedene Lebensphasen hinweg flexibel anpassen zu können.
In Lüneburg gehört das Thema „Wohnen“ zu einem der 15 Experimente, die die Zukunftsstadt offiziell von 2020 bis 2023 mit den Bürger*innen im Experiment „Wohnprojekte-Kontor“ ausprobieren konnte. Dabei vernetzen sich Gleichgesinnte auf einem monatlichen Stammtisch, besichtigen bei Tagesausflügen alternative Wohnformen in der Hansestadt und im Umland. Getragen wird diese Initiative von Architektin Susanne Puschmann und dem Verein Mehr Leben. Ihr Engagement geht weiter, wenn die Zukunftsstadt im Juni 2023 die Türen schließt.
Auch die Mitwirkung der Freiwilligen war ein großes Thema im Audimax – oder, wie Claudia Kalisch es formulierte: „Die Ehrenamtlichen sind unser Schatz.“ Das zeigt sich mit einem Blick auf die Anfänge der Zukunftsstadt. Denn es war die Zivilgesellschaft, die 2015 auf Betreiben von Universitätsmitarbeitenden und Studierenden, Ideen für die Stadt der Zukunft entwickelte. Mit ihrem Engagement konnte dann auch ein Großteil der Experimente ausgeführt werden. Der „Schatz“ braucht aber auch Pflege: Um dem Ehrenamt mehr Unterstützung bei Gründung, Vermittlung und Organisation zu geben, führte die Zukunftsstadt die Servicestelle Ehrenamt ein. Eine Person war nur dafür zuständig, Menschen ins Ehrenamt zu bringen, Initiativen zu vermitteln, bei Organisation oder Finanzierung zu helfen oder Räume zu organisieren. Dies führte auch dazu, dass die Hansestadt unter Beteiligung der Verwaltung im vergangenen Jahr in das bundesdeutsche Netzwerk „Engagierte Stadt“ aufgenommen wurde – der ganz offizielle Startschuss dafür, Beteiligung zu strukturieren und fest in der Stadt zu verankern.
Hintergrund
2015 startete unter dem Titel „Zukunftsstadt“ ein Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). 50 Kommunen durften mitmachen, Lüneburg war dabei. 20 Städte aus diesem Kreis kamen 2016 in die zweite Phase und schließlich 7 Städte im November 2018 in die dritte Phase. Die Zukunftsstadt 2030+ wurde mit 1,5 Mio. Euro aus dem BMBF gefördert.
Abschluss des Projektes Zukunftsstadt an der Leuphana Universität Lüneburg, hier: Podiumsdiskussion mit Claudia Kalisch und Kollege Uwe Schneidewind aus Wuppertal (per Video) sowie Professor Daniel Lang, wissenschaftlicher Leiter des Projektes (u.v.l.), Corinna Krome und Prof. Maja Göpel im Audimax. Foto: Hansestadt Lüneburg
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