“Wirtschaft im Wandel“: Zweite Lüneburger Stadtkonferenz bot Impulse, Austausch und neue Ideen
HANSESTADT LÜNEBURG – Dieses Format ist niedersachsenweit einzigartig: Zum zweiten Mal hat jetzt die Lüneburger Stadtkonferenz im Zentralgebäude der Leuphana Universität stattgefunden. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch hatte zum Thema „Wirtschaft im Wandel“ Vertreter:innen aus lokaler Wirtschaft, Politik, Startup-Szene und vielen anderen Bereichen der Stadtgesellschaft eingeladen. Das Ziel der Konferenz: Austausch, Vernetzung, Ideensammlung und -entwicklung, um die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen.
„Herausforderungen lassen sich am besten gemeinsam bewältigen“, sagte Kalisch in ihrer Eingangsrede. „Lösungen für die Probleme der Wirtschaft können wir im Rathaus nicht liefern. Was wir können: eine Plattform schaffen, um Sie miteinander zu vernetzen, damit Sie und wir gemeinsam Lösungen suchen und entwickeln können.“ Diese Plattform nutzten die rund 120 Teilnehmenden in acht themenbezogenen und interdisziplinär besetzten Workshops.
Zuvor hatten Impulsvorträge die Grundlage für die anschließenden Arbeitsphasen geliefert: Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen, und Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, zeichneten eine wenig rosige Perspektive für die Wirtschaft: Konsum und Auftragslage gehen zurück, Fachkräftemangel und hohe Energie- und Rohstoffpreise machen den Betrieben zu schaffen, die Wirtschaft steht vor einer historischen Herausforderung. Christian von Stern, geschäftsführender Gesellschafter der Von-Stern’schen Druckerei und des Medienhauses Lüneburg, stimmte dagegen hoffnungsvoll: Sein Familienunternehmen habe in bisher 14 Generationen viele Herausforderungen bewältigen müssen und immer neue Lösungen für Transformationsprozesse gefunden.
Impulse und Ergebnisse
Wie geht es weiter nach der zweiten Stadtkonferenz? Welche Ideen und Projekte wurden angestoßen? Die wesentliche Antwort darauf lautet: Es wird noch mehr Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur:innen der Lüneburger Wirtschaft geben. Diesen Wunsch formulierten die Konferenzteilnehmenden branchen- und themenübergreifend.
Die Workshops waren thematisch breit gefächert. Sie drehten sich unter anderem um Neue Wege bei der Arbeitskräftegewinnung, Start-ups als Motor, Leerstand in Lüneburgs Innenstadt und die Attraktivität von Lüneburg als Wirtschaftsstandort. Ergebnisse sind unter anderem:
Start-Up Strategie für Lüneburg: Start-up-Szene, IHK und WLG haben das Ziel formuliert, eine praxisorientierte Community für Gründer:innen aufzubauen. Dabei soll es insbesondere einen besseren Austausch zwischen Start-ups und lokalen Unterstützer:innen geben.
Arbeits- und Fachkräftegewinnung: Das Team von berry2b plant, gemeinsam mit Kooperationspartnern einen interdisziplinären, mehrtägigen Workshop mit Ideenwettbewerb zu organisieren. Vorbild könnte der KräfteHack in Kiel sein. Ziel ist es, mit verschiedenen Personengruppen auch die auf der Konferenz entstandenen Ideen weiterzuentwickeln. Die LMG plant zudem ein Speeddating-Format im Riesenrad für Arbeitgeber:innen und Auszubildende in Lüneburg.
Kulturszene als Teil des Beirats Innenstadt: Künftig wird sich im Beirat Innenstadt eine Projektgruppe mit dem Thema „Aufenthaltsqualität, Kultur und Kunst in der Innenstadt“ beschäftigen. Ziel ist es, Kulturschaffende und Innenstadt-Akteur:innen besser zu vernetzen.
Bürger:innen-Beteiligung: Die Stadt bündelt ihre Angebote künftig auf der Homepage, um die Bekanntheit der Formate weiter zu erhöhen. Auf Wunsch der Workshop-Teilnehmenden werden auch weitere Veranstaltungen geplant, um die lokale Wirtschaft auf zukunftsweisende Themen vorzubereiten.
Klimaschutz und -anpassung: Der Wunsch der Teilnehmenden sind weitere Austauschformate zu Themen, die viele Akteur:innen in der lokalen Wirtschaft betreffen. So hatte die Hansestadt z.B. bereits im Oktober zu einer Veranstaltung zur Zukunft der industriellen Wärme eingeladen. Solche Formate sollen künftig fortgesetzt werden.
Insgesamt konnten viele Impulse zusammengetragen und Ideen für Vernetzungsformate entwickelt werden. Diese wurden in einer Mindmap festgehalten und nach Herausforderungen, bestehenden Lösungen und Lüneburger Lösungsansätzen geclustert. Eine Übersicht sowie Videos von der Veranstaltung sind hier zu finden.
Die Resonanz zur zweiten Lüneburger Stadtkonferenz war überwiegend sehr positiv. Deshalb soll das Format jährlich fortgesetzt werden. 2024 wird somit die dritte Stadtkonferenz stattfinden.
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (2. von links) hatte zur zweiten Lüneburger Stadtkonferenz eingeladen. Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen, Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, und Christian von Stern, geschäftsführender Gesellschafter der Von-Stern’schen Druckerei und des Medienhauses Lüneburg, hielten die Impulsvorträge.
Foto: Hansestadt Lüneburg
Blick ins Auditorium zum Auftakt der zweiten Lüneburger Stadtkonferenz.
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Angeregte Gruppenarbeit im Workshop „Beteiligungsformate: Wirtschaft mitdenken“.
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