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    Johanna Kirchner

    1889 - 1944

    Johanna Stunz (verh. Kirchner, verh. Schmidt) wuchs in einer sozialdemokratisch geprägten Familie in Frankfurt am Main auf. Sie engagierte sich seit ihrem 14. Lebensjahr in der SPD und war aktive Gewerkschaftlerin. Seit dem Ersten Weltkrieg war sie in der Sozialfürsorge (Arbeiterwohlfahrt, kurz: AWO) in Frankfurt am Main aktiv.

    Ab 1926 arbeitete Kirchner hauptamtlich für die Frankfurter SPD. Sie erkannte bereits früh, wie gefährlich die NSDAP war. Durch ihre Flucht ins Saargebiet im Jahr 1933 entging sie einem Haftbefehl. Anschließend zog sie nach Frankreich. Seitdem war sie von ihrer Familie inklusive ihrer zwei Töchter getrennt. 

    Bei Kriegsbeginn 1939 war Johanna Kirchner dort interniert, es folgten Gefängnis- und Lagerhaft in Gurs. Zunächst konnte sie zwar entkommen und untertauchen, wurde letzlich aber dennoch verraten und von der französischen Vichy-Regierung nach Deutschland ausgeliefert. 1942 wurde sie zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. 

    Weil sie „in der Emigration [...] und in unserem Reich hochverräterisch gewühlt“ hatte, wie der Volksgerichtshof urteilte, folgte 1944 die Todesstrafe. Johanna Kirchner wurde am 9. Juni 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.

    Info

    Die Johanna-Kirchner-Straße in Lüneburg. Foto: Hansestadt Lüneburg

    Quellenhinweise

    Drobisch, Klaus, „Kirchner, Johanna“, in: Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten. Ein Lexikon hrsg. v. Manfred Asendorf u. Rolf von Bockel, Stuttgart/Weimar 1997, S. 333 - 334

    Kern, Ursula, „Johanna Kirchner, geb. Stunz“, in: Frankfurter Frauenzimmer, 2014, 2021 [Online-Version, abgerufen 22.5.2024], URL: http://www.frankfurterfrauenzimmer.de/ep10-detail.html?bio=dd

    Kremer, Marion; „Hanna (Johanna) Kirchner, in: FemBio. Frauen.Biografieforschung [Online-Version, abgerufen 22.5.2024], URL: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/hanna-kirchner/#biografie