Julius Leber
1891 - 1945
Julius Leber wurde im damals zum Deutschen Reich gehörenden Elsass geboren. Seine Eltern waren Kleinbauern und Tagelöhner. Nach seiner kaufmännischen Lehre und dem anschließendem Abitur begann Leber 1913 ein Studium der Volkswirtschaftslehre, welches er nach dem Ersten Weltkrieg mit einer Promotion beendete.
Bereits vor 1914 war ein Mitglied der SPD und ab 1921 Redakteur des sozialdemokratischen "Lübecker Volksboten". Julius Leber gehörte bis 1933 der Lübecker Bürgerschaft (Stadtparlament) an und war von 1924 bis 1933 Reichtstagsabgeordneter der SPD.
1933 wurde er in eine gewalttätige Auseinandersetzung mit Nazis verwickelt und war bis 1937 im Gefängnis und Konzentrationslagern. Nach seiner Entlassung blieb Leber im Widerstand und lernte 1940 Schenk von Stauffenberg kennen, über den er zum Kreisauer Kreis kam. Er war für die Zeit nach Hitler als Innenminister bzw. Reichskanzler vorgesehen.
Julius Leber wurde bereits am 5. Juli 1944 verhaftet und anschließend vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 5. Januar 1945 wurde er in Berlin-Plötzensee ermordet.
Die Julius-Leber-Straße in Lüneburg. Foto: Hansestadt Lüneburg
Fest, Joachim, Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli, München 3. Aufl. 1997, S. 391 -392
Beck, Dorothea, Art. Julius Leber, 1987, in : Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek (Hg.) BioLex Digital. Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Wachholtz Verlag, Kiel/Hamburg Veröffentlicht: Juni 2020, S. 1577 – 1580. [Online, abgerufen 22.4.2024]
Beck, Dorothea, "Leber, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 18-19. [Online-Version, abgerufen 2.5.2024]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118570633.html#ndbcontent